Achtung! Dieser Artikel wurde im Jahr 2009 veröffentlicht und wurde aus historischen Gründen aufgenommen. Mit neueren Lexware-Versionen wird diese Methode mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit nicht funktionieren!

Zugriff per ODBC auf Lexware 'financial office pro 2008'

Der folgende Artikel stammt aus meinem alten Blog und ist datiert auf April 2009. Auf besonderen Wunsch einer einzelnen Person habe ich ihn für Sie ausgebuddelt:

Nachdem sich ein Bekannter vor kurzer Zeit zu Abrechnungszwecken das Büropaket 'Lexware Financial Office Pro 2008' gekauft hat, stand er nun vor dem Problem, die Kundendaten in einer externen Anwendung verwenden zu müssen. Lexware verwendet für seine Datenverwaltung den 'Sybase Adaptive SQL Server'. Aus nachvollziehbaren Gründen der Gewährleistung veröffentlicht Lexware die Zugangsdaten zur Datenbank jedoch nicht. Werden die Datenbestände an der Anwendung vorbei geändert, wird die Business-Logik umgangen, Tabellen nicht korrekt aktualisiert, was unbedingt in ein Fehlverhalten der Anwendung und Verlust der Datenintegrität münden muß.

Haftungsausschluß

Dieser Artikel ist für fortgeschrittene Windows-Benutzer gedacht, die Installation ist also nicht einfach. Bei Schreibzugriff auf die Daten des 'Lexware Financial Office Pro 2008' erlischt die Garantie des Herstellers. Auch ich übernehme keine Garantie. Sichern Sie unbedingt Ihre Daten, bevor Sie an der Datenbank arbeiten.

Benötigte Tools

Für die Erstellung des Datenbankzugriffs verwende ich die Software OpenOffice.org 3.3, die kostenlos beim Hersteller zu beziehen ist.

Ermittlung des Benutzerkennworts

Mit den folgenden Schritten ermitteln Sie das Datenbankkennwort der Firma:

  1. Öffnen Sie OpenOffice Base.
  2. Verbinden Sie sich mit der Datenbank:
    • Datenbankart: ODBC
    • Datenquelle: LXSYDSN
    • Benutzername: _login_
    • Kennwort: 92ab346d1c02cffc

Sie benötigen nun das Kennwort des Benutzers 'Supervisor' aus der ersten Zeile der Tabelle: LEXGLOBAL.LXG_USER

Erstellen des ODBC-Eintrags

Wenn Sie ein 32-bit Betriebssystem verwenden: Öffnen Sie nun den ODBC-Datenbankmanager aus der Systemsteuerung (üblicherweise unter 'Verwaltung' abgelegt).

Wenn Sie ein 64-bit Betriebssystems verwenden: Klicken Sie auf Start und wählen Sie "Ausführen". Geben Sie dann folgenden Begriff ein und klicken Sie auf "OK": C:\Windows\syswow64\odbcad32.exe

Um herauszufinden, ob Sie eine 32- oder eine 64-bit Version von Windows verwenden, drücken Sie gleichzeitig die Windows-Taste und die Taste "Pause". Im erscheinenden Fenster steht unter "Systemtyp" entweder 32-bit Betriebssystem, oder 64-bit Betriebssystem. Alternativ können Sie den Datenbanktreiber im 32-bit Kompatibilitätsmodus installieren, der Treiber ist aber leider nicht als separater Download erhältlich.

Vielen Dank an gizmo für den Hinweis auf die Vorgehensweise bei 64-bit Systemen!

Erstellen Sie auf der Registerseite 'Benutzer-DSN' eine neue Datenquelle mit dem Treiber 'Adaptive Server Anywhere 9.0'. Als Datenquellenname verwenden Sie z.B. 'Lexware'. Die Beschreibung können Sie frei wählen; sie ist ohne Belang. Auf der Registerseite 'Login' verwenden Sie folgende Zugangsdaten: Benutzername: U0

Kennwort: das ermittelte Kennwort aus dem ersten Schritt. Das Kennwort darf nicht verschlüsselt werden.

Auf der Registerseite 'Datenbank' tragen Sie als Servername: LXDBSRV ein. Als Datenbankname wählen Sie die Firmennummer in der Lexware-Software, z.B. F1, F2, F3 u.s.w. Das Feld 'Datenbankdatei' muß auf den genauen Pfad zur Datei 'lxcompany.db' der gewünschten Firma enthalten. Nun können Sie auf der ersten Registerseite (ODBC) auf "Verbindung testen" klicken, und/oder die ODBC-Verbindung speichern.

Sie können nun von OpenOffice Base über die ODBC-Datenverbindung 'Lexware' auf Ihre Daten zugreifen.